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ballett mit freude bewegen

Philosophie



Wir blicken zurück auf über 15 Jahre Münchner Ballettschule Christiane Böhm. Für uns ist das ein guter Zeitpunkt, um innezuhalten und Résumé zu ziehen. Wo stehen wir heute? Hat sich etwas verändert?

 

Das gesellschaftliche Leben hat sich in diesen Jahren sehr gewandelt und die Corona-Krise stellt uns alle aktuell vor große Herausforderungen. Die Philosophie unserer Ballettschule aber ist dieselbe geblieben. Mehr denn je halten wir heute an den Werten fest, die uns wichtig sind. Wir glauben an Teamgeist und Zusammenhalt, an Toleranz, Verständnis und Einsatz füreinander. Wir setzen auf Vertrauen und auf Achtsamkeit. Es ist unsere Überzeugung, dass wir in diesen Punkten keine Kompromisse eingehen können. Wir wollen mit unserer Schule einen geschützten Raum bieten, in dem kleine und große TänzerInnen gemeinsam besondere Erfahrungen sammeln. Ein Freundeskreis, mit dem sie viel zusammen erleben – Training, Proben, Auftritte, Wettbewerbe und Reisen – Erlebnisse, die junge Menschen fürs Leben prägen sowie alles in ihrem Alltag. Wir möchten ihnen Kraft und Mut geben und die Möglichkeit, ihre Persönlichkeiten zu entfalten und vor allem ihre eigene künstlerische Idee.

 

Über die Jahre haben wir beobachtet: Der Anspruch an Freizeitgestaltung entwickelt sich immer mehr dahin, dass Aktivitäten den maximalen Spaß zu einem minimalen Preis bringen sollen. Doch einer Leidenschaft nachzugehen, bedeutet unserer Auffassung nach wesentlich mehr. Egal, wie viel Zeit und Engagement der oder die Einzelne dafür investieren mag, geschieht es doch mit Hingabe. Ein Hobby, das man mitträgt durch den Alltag, erfüllt unsere Herzen und Sinne mit Freude. Gleichzeitig lernen wir dadurch, uns zu entwickeln und am Ball zu bleiben, wenn wir ein Ziel erreichen möchten. Gerade dies ist eine wichtige Vorbereitung für das spätere Leben, in dem junge Menschen für sich selbst, ihre Familien und ihren Beruf Verantwortung übernehmen müssen.

 

 

 




 

Ballett einmal anders gedacht

 

 

Immer wieder werden wir von Eltern gefragt, warum wir erst mit ca. 8 Jahren mit dem klassischen Ballettunterricht/Kinderballett beginnen. Das hat mich dazu bewogen, ein paar Worte zu diesem Thema zu sagen.

Von Geburt an gilt alle Aufmerksamkeit dem Lernen. Das Leben zu entdecken. Bewegung zu lernen. Bis ein Kind richtig laufen gelernt hat, ist es im Schnitt ca. 7 bis 8 Jahre alt.

Den Tanz entdecken manche Kinder schon ganz früh, aber erst im Alter ab ca. 4 Jahren können wir anfangen, bewusster mit dem Körper und dem Geist umzugehen. Bis zu einem Alter von ca. 6 Jahren gibt es so viel zu entdecken, was mit dem Tanz zu tun hat:

Was ist Tanzen überhaupt und wie kann ich tanzen? Was brauche ich zum Tanzen? Wo tanze ich?

Was macht mein Körper beim Tanzen, und was macht das Tanzen mit meinem Körper? Was denke und was fühle ich beim Tanzen? Was macht das Tanzen mit mir?

Es gibt genug zu tun, um Körper und Geist für den späteren Ballettunterricht vorzubereiten:

Wir schulen Musikalität, Rhythmik, Gymnastik, die Füße und den ganzen Körper, Raumgefühl, Bewegungsdynamik, Wahrnehmung und Empfindung, koordiniertes Denken, Teamgeist, Motivation, das Ego, Konzentration und wir vermitteln Freude. Dies alles tun wir spielerisch. Spielerisch bedeutet für uns, geistig kreatives Arbeiten in Themenbereichen, die die Kinder ihrem Alter entsprechend greifen können. Diese Anregungen setzen wir mit den Kindern in Tanz um. Wichtig ist, dass die Kinder aus ihrer Neugier und der Freude am Entdecken eigene Motivation erfahren.

Es ist uns ein Anliegen, die Kinder dort abzuholen, wo sie sind und ihnen weiter zu helfen.






Ballett? Eine Lebensschule!



Tanz ist kulturelles Erbe und gehört nach wie vor zu einer guten Erziehung. Er bietet uns ein Leben lang die Möglichkeit des seelischen und körperlichen Gleichgewichtes.


Ich habe folgenden Satz auf einer Karte gelesen: "Tanzen ist Träumen mit den Beinen" (H. Mitteregger). Doch Tanzen ist mehr - viel mehr. Man tanzt nicht nur mit den Beinen, man tanzt auch mit den Armen, dem Kopf, dem ganzen Körper und der Seele. Tanzen ist gesund für Körper und Geist. Wir nehmen vom Tanzen viel mit für unser ganzes Leben, denn Tanz vermittelt Ästhetik und Kultur und lehrt uns Disziplin, Selbstvertrauen, Mitmenschlichkeit und Teamgeist. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist es für Kinder wichtig, mit diesen Werten aufzuwachsen, um sie als selbstverständlich ansehen zu können. Ballett bietet die Möglichkeit, all dies zu erfahren und zu erleben und fördert zudem das Koordinations- und Konzentrationsvermögen, die Kondition und das Körperbewusstsein. Ballett ist weiterhin die Basis für jede andere Tanzform sowie eine gute Unterstützung für die verschiedensten Sportarten.

An meiner Schule wird nach der Waganowa-Methode, der gleichnamigen Schule in St. Petersburg (Kirow-Ballett) gelehrt. Der Original-Stoffplan der professionellen Ausbildung dort ist Grundlage des Systems von Ursula Borrmann, die eine Methodik für den Hobbybereich ausgearbeitet hat. Dieses besondere System prägt meine Arbeit.




Wir haben ein Motto:
Wir arbeiten für die Kinder!



Ihre Christiane Böhm



Dieser selbst geschriebene Text drückt die Überzeugung der Münchner Ballettschule aus. Kopieren ist daher nicht gestattet.






Agripina J. Waganowa

Russisch-sowjetische Tänzerin und Ballettdirektorin. Sie lebte von 1879 bis 1951. 1889 studierte sie an der kaiserlichen Ballettakademie. Nach ihrem Examen trat sie ins Marientheater ein und avancierte 1915 zur Ballerina.

Ihre schöpferische Erfahrung und großes pädagogisches Talent machten sie im Laufe der Jahre zu einer herausragenden Ballettpädagogin. Ab 1921 widmete sie ihre ganze Kraft der Erziehung und Ausbildung des Nachwuchses der sowjetischen Ballettbühne. Ihrem Enthusiasmus verdangt das sowjetische Theater eine ganze Reihe von herausragenden Künstlern welche die Ballettwelt bereicherten und in die Ballettgeschichte eingingen. Sie selbst ist aus der Geschichte des Balletts nicht mehr weg zu denken. Mit ihrer tief durchdachten Struktur in der Ballettmethodik und kritischen Auswertung der internationalen Ballettkultur schuf sie ein eigenes fundiertes System, eine grundlegende Methodik des klassischen Tanzes. Diese bildet bis zum heutigen Tage die Basis der Leningrader Schule, die den Namen Waganowa-Akademie St. Petersburg trägt. Agripina Waganowas Methode hat die klassische Ballettausbildung weltweit geprägt. Dies ist ihr ganz großer Verdienst und sichert ihr einen Ehrenplatz in der Ballettgeschichte.





Ursula Borrmann



Deutscher Tanzpreis: Ehrung für herausragende künstlerische Entwicklung

Deutscher Tanzpreis: Ballettpädagogin Ursula Borrmann geehrt

Ursula Borrmann















 

 

Was speziell den Tanz als Hobby aus unserer Sicht so besonders macht, ist seine Fähigkeit, Seele und Körper zusammen zu bringen. Der Tanz bietet eine ganz eigene Sprache, Gedanken und Empfindungen auszudrücken und mit anderen zu teilen. Er beflügelt unseren Geist, fördert unsere Kreativität und fordert unseren Einsatz immer wieder aufs Neue. Das stärkt uns emotional, kräftigt also unseren Körper wie auch unseren Lebensgeist.

 

Mit dieser Überzeugung haben wir in den vergangenen 15 Jahren kleine und große TänzerInnen gefördert und viele in eine professionelle Laufbahn gebracht. Wir haben TanzpädagogInnen ausgebildet und deren Weiterbildung unterstützt. Dies schaffen wir mit einem Team, das seit vielen Jahren zusammen arbeitet und zusammenhält. Wir sind dankbar für den Einsatz und freuen uns auf viele weitere Jahre, in denen wir gemeinsam Antworten auf die Veränderungen unserer Zeit finden werden. Denn wir hinterfragen uns immer wieder aufs Neue und sprudeln über vor Ideen.


Auch wenn die Zeit nie ganz ausreicht für all das, was wir gerne umsetzen würden, so geben wir doch eines nie auf: Wir arbeiten für die Kinder und alle unsere SchülerInnen und setzen uns mit ganzer Leidenschaft dafür ein! Fördern heißt für uns hinschauen, erkennen, Möglichkeiten geben, herausfordern, helfen, mitgehen, begleiten, loslassen – all dies brauchen wir, um unseren SchülerInnen ihre freie und persönliche künstlerische Entwicklung zu ermöglichen.

 

Wir sind dankbar, bereits zweimal durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und Neustart Kultur, ein Hilfsprogramm des Dachverbandes Tanz Deutschland gefördert zu sein. So werden wir weiter tanzen und sagen

Never stop Dancing –


it makes you feel free!

 

 

 

 

 

 

 

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Zwischen 6 und 7 Jahren werden wir etwas ernsthafter und lassen nach und nach das Spielerische aus dem Unterricht weg. Wir sehen, dass die Kinder jetzt schon “groß“ sind und auch ernsthaft dabei sein wollen – das nutzen wir für den Übergang zum Ballettunterricht.

Erst wenn Kinder richtig laufen gelernt haben, wollen wir mit dem richtigen Ballettunterricht beginnen. Dies hat für uns sowohl anatomische als auch geistige Hintergründe.

Und wir wollen die Seele eines jeden Kindes beflügeln.











Die Kinder beginnen im Alter von 3 – 4 Jahren mit der tänzerischen Früherziehung. Das Kennenlernen des Körpers sowie das Entdecken von Bewegung und Raum durch Rhythmusschulung und Gymnastik stehen hier im Vordergrund. In der Vorstufe, mit 6 Jahren, wird diese Arbeit dem Alter entsprechend ausgeweitet.






Mit 7 Jahren kommen die Kinder in die Grundstufe, in der sie auf den Unterricht im klassischen Tanz vorbereitet werden. Mit ca. 8 Jahren beginnt der klassische Ballettunterricht. Um dem umfassenden Stoffplan und somit einem guten Aufbau der Muskulatur gerecht zu werden, erhöht sich die Unterrichtseinheit für Kinder mit der ersten Ballettklasse, im Alter von ca. 8 Jahren von 60 Min. auf 75 Min. und ab ca. 10 Jahren auf 90 Min., wie es für ein klassisches Balletttraining üblich ist. Ab diesem Zeitpunkt kann, soweit die Muskulatur ausreichend gekräftigt ist, mit dem Spitzentanz bei 2x pro Woche Training begonnen werden.

















Agripina J. Waganowa









Geboren in Dresden, studierte sie später am Choreographischen Institut in Leningrad. Engagements als Solotänzerin in Dresden und Duschanbe. Tanzpädagogin für klassischen Tanz an der Palucca-Schule in Dresden. Trainingsleiterin an der Staatsoper Berlin sowie des staatlichen 'Erich Weinert' Ensembles der DDR. Dozentin und künstlerische Leiterin der Fachschule für Tanz in Leipzig. Ständiges Mitglied der Lehrplankommission beim Ministerium für Kultur der DDR. Künstlerische Leitung sowie Dozentin für klassischen Tanz der Akademie für Bühnentanz in Köln. Weltweite Gasttätigkeiten. Seminare über die Methodik im klassischen Tanz im In- und Ausland. Aufbau und Leitung eines Fernstudiums für Tanzpädagogik.



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